Suurhusen

Vergessen Sie den schiefen Turm von Pisa! Die schiefsten Türme finden Sie an der Küste, wo die Stürme in früheren Jahrhunderten den Kirchtürmen im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen wegzogen – der schiefe Turm von Suurhusen zwischen Emden und Norddeich ist ein eindrucksvolles Beispiel – und in jedem Fall (nachgemessen und dokumentiert!) schiefer als der Turm von Pisa – wahrscheinlich sogar der schiefste Turm der Welt, wie die Suurhusener bis heute unwidersprochen behaupten. Suurhusen ist ein Ort nördlich von Emden in Ostfriesland und wurde früher auch Zuiderhusen (Süderhusen) genannt, wohl in Abgrenzung zu den nahegelegenen Orten Osterhusen und Westerhusen. Urkundlich wird Suurhusen schon im Jahre 1255 erwähnt. Ein im alten Kirchturm vorgefundener Stein mit der Jahreszahl 1004 und Keramikfunde deuten darauf hin, dass das Dorf weitaus älter ist. Suurhusen hat heute etwa 1200 Einwohner und wird von der Gemeinde Hinte verwaltet.
Die Kirche in Suurhusen erinnert an die alten Festungskirchen früherer Zeiten. Sie wurde bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Ursprünglich war die Kirche 32 Meter lang und 9,35 Meter breit. 1450 wurde das Kirchenschiff um ein Viertel gekürzt und darauf der Turm gesetzt. Dieser 27,37 Meter hohe Turm mit seiner Neigung von 5,19° gilt heute als schiefster Turm der Welt und ist als „Schiefer Turm von Suurhusen“ bekannt. Er ist auf Eichenstämmen erbaut, die nach einer Grundwasserabsenkung verfault sind, weil dadurch Luft an das Holz gelangte.
In der Dorfmitte befindet sich ein kleines Museum, das Landarbeiterhaus.